Es gab also genügend Gründe für einen Erfahrungsaustausch der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit (GDD) aus Ostwestfalen-Lippe sowie Münster mit dem Netzwerk Datenschutz der IHK Osnabrück-Emsland. Der Einladung von Hellmann und der pco in den Speicher III in Osnabrück folgten gut 50 Datenschutzexpertinnen und -experten.
Für die Gastgeber hieß Markus Steinkamp die Gäste in Osnabrück willkommen. Nachdem Christian Gäbel von pco das dort entwickelte Referenzmodell für die Entwicklung der Informationssicherheit im Unternehmen vorgestellt hatte, folgten weitere Vorträge von GDD-Mitgliedern. Diese drehten sich um Schulungskonzepte im Datenschutz, die neue Datenschutzfolgenabschätzung oder die Veröffentlichung von Fotos. Auch wenn nicht jedes dieser Themen für Schlagzeilen sorgen wird, betreffen sie doch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Hellmann unmittelbar.
Einig waren sich alle anwesenden Datenschützerinnen und Datenschützer, dass die früher oft stiefmütterliche Behandlung des Themas in 2018 ins genaue Gegenteil verkehrt wurde. Obwohl sich an den gesetzlichen Regelungen inhaltlich nicht viel getan hatte, wurden Horrorszenarien entworfen, die dann nicht eintraten. So wurden z.B. in ganz Deutschland nur wenige DSGVO-Bußgelder bekannt, die weit weg von den immer wieder genannten Millionenbeträgen entfernt waren. Gefährlich sei es aber nun, wenn sich Unternehmen entspannt zurücklehnen.
Nachdem auch die Aufsichtsbehörden in 2018 kaum mit dem Andrang zurechtkamen und z. B. in Niedersachsen die Beratung von Unternehmen einstellten, ist für 2019 vermehrt mit Prüfungen bei Unternehmen zu rechnen. Auch sind die Behörden gesetzlich verpflichtet, jeder Beschwerde und jeder Datenpanne nachzugehen. Versäumnisse im Datenschutz können sich daher schnell rächen. Entsprechend wird das Thema auch in 2019 wichtig bleiben.